- Gournay-sur-Aronde
- Gournay-sur-Aronde[gur'nɛ syr a'rɔ̃d], vorgeschichtlicher Fundort im Département Oise, Frankreich, 15 km nordwestlich von Compiègne; inmitten eines befestigten Oppidums der jüngeren Eisenzeit (Fläche 12 ha) ein vom 3. Jahrhundert v. Chr. bis ins 4. Jahrhundert n. Chr. genutztes keltisches, dann gallorömisches Heiligtum. Das 1977 entdeckte Heiligtum umfasst einen viereckigen Bezirk, der ursprünglich nur durch einen Graben, später durch eine Palisade und einen zusätzlichen äußeren Graben gesichert war. Der innere Graben (Länge des völlig erhaltenen östlichen Stücks 45 m) diente als Depot für die Reste von Opferhandlungen. Die dort gefundenen etwa 2 000 Metallobjekte (darunter mehrere Hundert Eisenwaffen) und 2 420 Tierknochen (Reste von 208 Tieren) waren relativ gut erhalten. In einer ersten Phase war der innere Bezirk des Heiligtums vermutlich eine freie Fläche mit einer großen und mehreren kleineren Opfergruben. Seit dem 2. Jahrhundert v. Chr. wurden mehrere einander ablösende Tempelbauten errichtet, die zentrale Opfergrube wurde in römischer Zeit zugeschüttet und durch eine Feuerstelle ersetzt.
Universal-Lexikon. 2012.